Urwald und gutes Klima
Termin: Bedingt durch Covid-19 verschoben auf 2021
Steile warme Hänge säumen die Ufer des Edersees, der sich fjordartig in großen Schleifen durchs Tal der Eder windet. Mäandernd ist auch unser Weg: Entlang dem „Urwaldsteig“ wandern wir durch die ausgedehnten Buchenwälder des Nationalparks Kellerwald-Edersee, der von der UNESCO als transnationales einzigartiges Naturerbe eingestuft wurde. Faszinierend wirken die alten Buchen und Eichen mit teilweise skurrilen Wuchsformen, die wir unterwegs immer wieder entdecken können. Gegen Ende der ersten Etappe erreichen wir das Ufer des Edersees und lassen uns von der Aseler Fähre übersetzen. Oder wir durchqueren den See zu Fuß – bei ausgeprägten Niedrigwasser ragt hier die alte Aseler Brücke aus dem Wasser, die wie einst Atlantis im See unterging. Denn dieser See ist kein natürlicher, sondern einer der größten Stauseen des Landes. Weiter dem Urwaldsteig und dem Knorreichenstieg folgend, erreichen wir dessen Staumauer. Das gewaltige, 400 Meter lange Bauwerk wurde bereits zu Kaisers Zeiten errichtet, mit der Absicht, dem Mittellandkanal von hier aus Wasser zuzuführen um damit den Wasserweg vom Ruhrgebiet bis nach Berlin schiffbar zu machen. Auch für ein Wasserkraftwerk wird der Stausee genutzt. Daneben hat sich der Stausee längst auch zu einem Freizeit- und Tourismusparadies entwickelt. Campingplätze, Cafés, Hotels und Restaurants sind an dessen Ufer zu finden – und Premiumwanderwege. So folgen auch wir einem solchen: Der Habichtswaldsteig verspricht „höchste Erlebnisqualität, besondere Ziele und viele Höhepunkte, während Durststrecken ausgeschlossen sind“. Dafür sorgt auch unser Workshop und „Seminar in Fortbewegung“ in Begleitung von Lothar Wilhelm. Mit ihm nehmen wir „den Wald in uns auf“ und zwar an schönen Orten, die dem eigenen Energiehaushalt zuträglich sind. Die Energieversorgung bleibt auf dem weiteren Weg das Thema. Auf diesem liegt zunächst das Hugenottendorf Leckringhausen. Vor über 300 Jahren fanden französische Glaubensflüchtlinge hier eine neue Heimat. Das kleine Dorf mit der schlichten Kirche und ihrem verschiefertem Turm gehört heute zur Gemeinde Wolfhagen, der letzten Station dieser LandPartie. Entlang dem „Energieweg“ erreichen wir diesen Aussichtspunkt in die Zukunft, der eine klimaneutrale Stromversorgung aus erneuerbaren Energien aus der Region betreibt. Ziemlich einmalig in Deutschland ist die BürgerEnergieGenossenschaft, ein Modell, bei dem die Bürger an ihrem kommunalen Stadtwerk beteiligt sind, die „Energiekunden von Abnehmern und Zuschauern zu Miteigentümern, Mitgestaltern und Mitverdienern“ werden. Eine Sehenswürdigkeit besonderer Art.
Der Edersee und die Edertalsperre: Besuche, Überfahrten und Gespräche entlang des Weges „rund um den See“
Regenerative Energieerzeugung à la 1915: Speicherwasserkraftwerk Hemfurth (optional)
WaldWerken-Workshop mit Lothar Wilhelm (siehe unten)
Besuch des Hugenottendorfs Leckringhausen: Dorferkundung und Gespräch im Hugenottenstübchen
Energieversorgung in Bürgerhand: Führung zu Rekommunalisierung und regenerativen Energiequellen auf dem Energieweg in Wolfhagen durch die Energieagentur Energie 2000 e.V.
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„Nicht auf das schnelle Erlebnis exotischer Naturräume anderer Kontinente“ orientieren sich die Workshops mit Lothar Wilhelm. Diese richten sich viel mehr an Natur- und insbesondere Baum- und Holz-Liebhaber, zielen „auf das intensivere Wahrnehmen und Erfahren von Zusammenhängen in der Natur vor der Tür“. Sich mit den Naturmaterialien unserer Wälder auseinander zu setzen, die Kreativität der Natur in ihren Formen zu erkennen und mit ihr zu arbeiten, steht für ihn im Vordergrund. Er ist sich auch sicher, dass der Kontakt mit Natur therapeutische Wirkung auf den Mensch hat: Die Lust des Entdeckens, die Freude am eigenen Tun und die Erfahrungen, die im direkten Naturerleben entstehen, sind allesamt wichtige Erfahrungen und Zutaten in unserem Leben. Im WaldWerken-Workshop widmen wir uns dem Wildholzbau. Begleitet werden wir auf unserem Weg von unserem mobilen Waldatelier. Wir schlagen es an „guten Orten“ auf, werkeln und schnitzen und folgen dabei der Spur der Einfachheit und des kreativen Arbeitens. Den Charme des Wildholzbaus, der die Äste für den Bau so verwendet, wie sie gewachsen sind, bringt Lothar Wilhelm uns auf diesem Wege nahe. Während der Pausen pflegen wir die Teekultur – tauchen mit Hilfe von Shinrin-Yoku all unsere Sinne in das Umfeld des Waldes. Den Geschichten des Waldes, des Baumes, der Landschaft, des Bodens und nicht zuletzt der Menschen kann man auf diese Weise lauschen, sie erinnern und weitererzählen. - Begrüßung und Einführungsveranstaltung am Vorabend der ersten Tagesetappe.
- Ganztägige Reiseleitung und Betreuung während der fünf Wanderetappen.
- „Workshop in Fortbewegung“ entlang der einer Tagesetappe mit Anleitung durch benannte/n Referent/in.
NICHT enthalten sind Kosten für individuelle An- und Abreise, Kosten für externe Führungen oder Eintritte sowie Fährüberfahrten, sowie Kosten für Übernachtungen und Verpflegung. (Wir übernehmen für Sie die Reservierung der Hotelzimmer in ihrem Namen. Die Bezahlung erfolgt jeweils unmittelbar durch Sie, direkt bei Ankunft oder durch Vorkasse.) Die tageweise Teilnahme für Personen aus den besuchten Ortschaften ist kostenlos (kein Gepäcktransport).
