Weiße Berge – Grünes Band
Termin: SA., 18. September – FR., 24. September 2021
Anerkannt als BildungsveranstaltungIn weiten Schleifen schlängelt sich die Werra durch die sanft bewegte Topographie. Im Zusammenspiel mit den kleinen Dörfern und der reich strukturierten Feldflur verleiht dies der durchwanderten Landschaft etwas sehr Beruhigendes. Und das ist gut so, denn Schönheit und Schrecken liegen hier sehr dicht beisammen. Da ist zunächst das Mahnmahl Bodesruh mit weitem Blick in die offene Landschaft bis zum Thüringer Wald. Zu Grenzzeiten erinnerte es an das geteilte Deutschland, doch längst ist es eingebettet in den Naturraum des „Grünen Bands“: Der ehemalige Grenzstreifen wurde zu einem Rückzugsraum für seltene Tier- und Pflanzenarten und stellt heutzutage ein europaweit einzigartiges Biotop-Verbund-System dar. Doch schauen wir genauer hin, so finden wir auf dieser „Lebenslinie“ ebenso auch Relikte des alten Kolonnenwegs, auf dem während der heißen Phase des Kalten Krieges die Grenzsoldaten stets schussbereit patrouillierten.
Von ganz anderem Kaliber ist jener „Höhepunkt“, den wir gegen Ende der ersten Tagesetappe erreichen: Wir werden die „Monte Kali“ genannte Halde bei Heringen umrunden, einen innerhalb von vier Jahrzehnten 100 bis 250 Meter hoch aufgeschütteten „Berg“ aus bloßem Salz, Restprodukt der Kaligewinnung. Kilometerweit hin erkennbar, steht er als Symbol für das „Kalifieber“, das zur vorletzten Jahrhundertwende an der Werra um sich griff. Rasch führte der Bergbau zu einem gewissen Wohlstand, während zugleich die Vitalität der Flora und Fauna in den Flussauen Schaden nahm. Hoch oben auf dem Plateau drängt sich somit unweigerlich die Frage auf: Ist dies nun eine besondere Landschaft oder eine besondere Gefährdung der Umwelt? Gut, dass uns noch vier Tagesetappen verbleiben, hierüber gemeinsam nachzudenken und dabei in die Weite des Werratals einzutauchen. Inspizieren wollen wir stromabwärts einige Ackerflächen und Weideland des ökologischen Landbaus. Dieser zeigt sich gegen das „Kalifieber“ einigermaßen resistent, während das Kali für die industrialisierte Landwirtschaft von globaler Bedeutung ist. In größeren Zusammenhängen fand sich auch die Ortschaft Herleshausen wieder, in der einen Tag auf spaziergangswissenschaftliche Erkundungstour gehen: hier wurde nach dem Zweiten Welkrieg einer der wenigen mit Auto zu passierenden Übergänge in die DDR eingerichtet. Doch damit nicht genug – unser „Gedankengang“ führt uns immer wieder auch durch überraschend schöne Wanderlandschaften. So folgt unsere letzte Etappe ab Hörschel bis Eisenach dem Rennsteig, einem der beliebtesten Fernwanderwege Deutschlands.
Besuch des Grenzlehrpfads in Wildeck-Obersuhl.
Besuch des Naturschutzgebiets Rhäden.
Umrundung und geführte Besteigung der „Monte Kali“ genannten Salzhalde, eine weithin sichtbare Landmarke der besonderen Art (falls möglich) – optional: Umrundung & Besuch des Werra-Kalibergbau-Museums in Heringen in fachkundiger Begleitung.
Zusammentreffen mit lokalen Interessensvertretern und Umweltverbänden.
Ortserkundung mit Workshop zu spaziergangswissenschaftlicher Praxis in Herleshausen.
Einstieg am Startpunkt des Rennsteigs in den „beliebtesten Wanderweg Deutschlands“.
Rundgang durch Eisenach
Ohne Kosten für Übernachtung und Verpflegung. Detailierte Angaben weiter unten.
Mindest-Teilnehmeranzahl: 6 Personen
Wir haben uns zu der sehr kleinen Gruppengröße entschieden, um die LandPartie auch unter eventuellen Corona-Beschränkungen durchführen zu können. (Im letzten Jahr bestand häufig eine Beschränkung im öffentlichen Raum und in Restaurants bis max. 10 Personen.)
- Distance Instructions
9 Uhr Beginn der Wanderung. Aufstieg zum Hexentanzplatz, geführter Aufstieg auf die Salzhalde. Abstieg und Rückweg entlang der Werra. Alternativprogramm anstatt Aufstieg (falls Führungen auf die Halde evtl. nicht möglich): Rundwanderung mit Besuch des Kali-Werra-Bergbaumuseums in Heringen. Rückkehr in Dankmarshausen ca. 18 Uhr. Höhenmeter auf: ca.250 m; ab: 250 m (bei Besteigung jeweils +100 m)
Beginn der Wanderung um 9 Uhr in Dankmarshausen. Beweidung als Landschaftspflege. Führung entlang des Rhäden und des Grünes Bands und Besuch der Gedenkstätte Kleinensee-Großensee. Seulingssee. Aufstieg nach Bodesruh zum Mahnmal zur Erinnerung an die Deutsche Teilung. Rückkehr nach Dankmarshausen ca. 18 Uhr. Höhenmeter auf: 260 m; ab: 300 m
9:00 Uhr Rundgang durch Eisenach. 12:00 Uhr Auswertung der LandPartie. 13:00 Uhr Mittagessen. Ende gegen 14:00 Uhr. Individuell Abreise ab Bahnhof Eisenach oder eigenes Anschlussprogramm.

Angeleitet wird dies „Seminar in Fortbewegung“ von Spaziergangsforscher Bertram Weisshaar. Für den Workshop sind keine besonderen Vorkenntnisse erforderlich.

Die Unterbringung erfolgt in Doppel- oder Einzelzimmern; Einzelzimmer stehen nur beschränkt zur Verfügung. Die Hotelkosten für die sechs Nächte inklusive Frühstück betragen im Einzelzimmer 300.- €, bei Unterkunft im Doppelzimmer ≈ 225.- €. Es kann nicht für alle Teilnehmer*innen für jede Nacht die Unterbringung in Einzelzimmer garantiert werden (Nutzung von DZ zur Einzelnutzung mit Preisaufschlag). Nach erfolgter Anmeldung senden wir Ihnen eine Liste der Unterkünfte zu. Die die Bezahlung der Zimmer erfolgt individuell durch die Teilnehmer*innen vor Ort bei Ankunft oder im Voraus. Die LandPartie ist kein Reiseangebot im Sinne des Reisegesetzes.
- Durchgehende Leitung und Betreuung während der gesamten LandPartie durch die Akademie LandPartie.
- Eintritts- bzw. Führungsentgeld für Führungen, wie z.B.: Salzhalde „Monte Kali“ – Alternativ, falls Aufstieg nicht möglich: Besuch des Kali-Werra-Bergbaumuseums in Heringen, Naturschutzgebiet Rhäden und Grünes Band.
- Gepäcktransport von Unterkunft zu Unterkunft
NICHT enthalten sind Kosten für individuelle An- und Abreise sowie die Kosten für Übernachtungen und Verpflegung. (Wir übernehmen für Sie die Reservierung der Hotelzimmer in ihrem Namen. Die Bezahlung erfolgt jeweils unmittelbar durch Sie, direkt bei Ankunft oder durch Vorkasse.)
Unterwegs entstehen geringfügige Ausgaben für Führungsentgelde auf freiwilliger Basis sowie für Verpflegung.
Anmelde-Frist: 15. Mai 2021.
Die Mindestteilnehmerzahl beträgt sechs Personen. Gehen bis zum Datum des Anmeldeschlusses weniger Anmeldungen ein, wird die LandPartie voraussichtlich nicht durchgeführt. Kommt die LandPartie wegen zu geringer Anmeldungen nicht zu stande, werden bereits bezahlte Teilnahmegebühren und Anzahlungen rücküberwiesen.
Kann die LandPartie auf Grund einer offiziellen Corona-Verordung oder Allgemeinverfügung nicht durchgeführt werden, so werden bezahlte Teilnahmegebühren und Anzahlungen rücküberwiesen.
Beachten Sie, dass am Anreisetag der Gepäcktransport zur Unterkunft und am Abreisetag von der Unterkunft beispielsweise zum Bahnhof von Ihnen selbst zu bewerkstelligen ist.
Sollten Sie danach von Ihrer gebuchten Teilnahme zurücktreten wollen, bemühen wir uns den freiwerdenden Platz durch Nachrücker zu besetzen. Sofern dies gelingt, erhalten Sie ihre bereits gezahlte Teilnahmegebühr erstattet. Sollte kein Nachfolger für den für Sie reservierten Platz gefunden werden, besteht kein Anspruch auf Rückerstattung der Teilnahmegebühr. Eventuell entstehende Kosten für in Ihrem Namen gebuchte und nicht mehr stornierbare Übernachtungen müssen in jedem Fall von Ihnen bezahlt werden.